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Fröndenberger Schützenbund
1927 e.V.

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Liebe Schützenschwestern,

liebe Schützenbrüder,

 

Hand aufs Herz: Der Volkstrauertag war nie der am fettesten unterstrichene Termin in unseren Kalendern. Die Uhrzeit zu früh, das Wetter häufig mies, die Reden schwankend in ihrer Qualität, das Gedenken an Weltkriegstote und Opfer von Terror, Gewalt, Flucht und Vertreibung abstrakt. Zwar war die sich anschließende gemeinsame Trauerarbeit im gemütlichen Beisammensein immer eine schöne Sache, aber im Vergleich mit früheren Jahren sank auch hier die Beteiligung deutlich. Nach einer anstrengenden Saison lag das Schützenjahr im November gefühlt bereits im Winterschlaf.

 

Wie gerne würden wir mit dem diesjährigen Volkstrauertag einen fett unterstrichenen Termin in unseren Kalendern haben, nachdem gefühlt das gesamte Schützenwesen im Winterschlaf liegt!

 

In der Krise wird uns schmerzlich bewusst, wie bedeutsam die beiden Komponenten des Volkstrauertags, das Gedenken und die Gemeinschaft, eigentlich für unseren Verein und unsere Stadt, aber auch für das soziale Miteinander in unserer Gesellschaft im Allgemeinen sind.

 

Das gemeinsame Innehalten, Erinnern, Mahnen und Warnen hat dabei eine solidaritäts- und identitätsstiftende Wirkung.

 

Und genau dieses gemeinsame Gedenken kann in diesem Jahr aufgrund der Corona-Lage nicht in gewohnter Weise stattfinden, wobei es in diesem Jahr nicht weniger abstrakt ausfallen könnte: Die globale Pandemie hat gerade auch in unserer Stadt viele Opfer gefordert. Ihnen und ihren Angehörigen gilt unser ganzes Mitgefühl.

Gleichzeitig fühlen wir uns gerade als Schützenverein solidarisch mit den wirtschaftlichen Opfern der Pandemie, besonders in der erweiterten Veranstaltungsbranche, mit der wir viel zusammenarbeiten. Zusammenarbeiten im eigentlichen Markenkern unserer Schützenvereine: dem gemeinsamen Feiern.

 

Denn neben dem Gedenken ist gerade auch die Feier, in Form unserer traditionellen Schützenfeste und Vereinsaktivitäten, eine weitere stützende Säule unseres Zusammenlebens und unerlässlich, um sich immer wieder den Wert einer solidarischen Gemeinschaft zu verdeutlichen. Der Wegfall dieser Säule hat viele Menschen verunsichert, in Gefühle von Isolation, Einsamkeit und Traurigkeit gestoßen.

 

Auch wenn wir am heutigen Volkstrauertag nicht zusammen am Ehrenmal stehen, sollten wir alle einen Moment innehalten und über diese Auswirkungen des Krisenjahres 2020 nachdenken. Die Solidarität gebietet uns, auch weiterhin die Vereinsaktivitäten größtenteils ruhen zu lassen. Den Gemeinschaftssinn unseres Fröndenberger Schützenbundes dabei nicht aus den Augen zu verlieren, ist die große Kunst dieser Tage. Damit wir, wenn sich schrittweise die Normalität in unserem Alltag wieder einstellt, nicht das Gefühl haben müssen, dass irgendetwas über Corona verloren gegangen ist.

 

Und vielleicht ist dann ja auch der nächste Volkstrauertag ein fett unterstrichener Termin in  unseren Kalendern.

 

Für den Vorstand des Fröndenberger Schützenbundes,

 

F. Schlücking

(2. Geschäftsführer)

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